ELSA Innsbruck

MOOT COURTS

Ein Moot Court ist ein Prozessspiel, in dem eine Gerichtsverhandlung fiktiv simuliert wird. Moot Courts sollen den Studierenden bereits im Rahmen der universitären Ausbildung die Möglichkeit geben, ihr Theoriewissen realitätsnah und praktisch zu erproben und so bezeichnete Softskills wie Rhetorik, Auftreten und Formulierung zu erwerben und zu vertiefen.

An der Universität Innsbruck finden sowohl Moot Courts für Studierende des österreichischen Rechts, als auch Moot Courts für Studierende des Integrierten Diplomstudiums Italienisches Recht statt: 

Moot Court aus Zivilrecht

(Wintersemester)

Beim Moot Court aus Zivilrecht wird eine zivilgerichtliche Verhandlung in dritter Instanz nachgestellt. Ausgangsbasis des Wettbewerbs sind jeweils Entscheidungen zweitinstanzlicher Gerichte. Die Studierenden fertigen die Rechtsmittel und deren Beantwortungen unter Anleitung und Hilfestellung erfahrener RechtsanwältInnen aus. Nach dem Schriftsatzwechsel, der von Vertiefungslehrveranstaltungen in den Fächern Zivilgerichtliches Verfahrensrecht und Zivilrecht sowie einem Rhetorikseminar begleitet wird, treffen die Teams im Rahmen der Finalverhandlungen als Höhepunkt des Wettbewerbes aufeinander, um auch mündlich ihre Argumente möglichst überzeugend zu präsentieren. Der Senat des Moot Courts aus Zivilrecht wird von einem Richter, einem der Professoren der Universität Innsbruck und dem Präsidenten der Tiroler Rechtsanwaltskammer besetzt.
Die Gewinner des Moot Courts in Innsbruck haben die Möglichkeit, am Bundesfinale des Zivilrechtsmootcourts der Universitäten teilzunehmen, an dem sich die Moot Court Gewinnerteams aus ganz Österreich miteinander messen.
Abgerundet wird der Moot Court aus Zivilrecht durch die Auftaktveranstaltung und die Preisverleihung, welche den Studierenden und Teilnehmenden die Möglichkeit bieten soll, sich fachlich auch über die Teamgrenzen hinaus kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

 

Moot Court aus Arbeitsrecht

(Sommersemester)

Beim Moot Court aus Arbeitsrecht wird eine arbeitsrechtliche Verhandlung in dritter Instanz nachgestellt. Den Ausgangspunkt bildet ein fiktiver arbeitsrechtlicher Fall, in dem die TeilnehmerInnen die Vertretung einer der beiden Streitparteien übernehmen.
Zunächst vertiefen die TeilnehmerInnen bei mehreren Veranstaltungen an der Universität sowie am Landesgericht Innsbruck ihre arbeitsrechtlichen sowie prozessrechtlichen Kenntnisse, bevor sie unter Anleitung einer renommierten Anwaltskanzlei einen Schriftsatz
(z.B. Revision bzw. Revisionsbeantwortung) verfassen. Abschließend tragen die TeilnehmerInnen ihre Argumente bei der Schlussverhandlung im Schwurgerichtssaal des Oberlandesgerichts Innsbruck dem hochkarätig besetzten Senat des Moot Courts aus Arbeitsrecht vor.
Der Moot Court aus Arbeitsrecht ermöglicht es den TeilnehmerInnen nicht nur ihre arbeitsrechtlichen Kenntnisse zu vertiefen sowie ihre rhetorischen Fertigkeiten zu trainieren. Vielmehr bietet dieser auch die Gelegenheit, die Rolle des Anwalts bzw. der Anwältin kennen zu lernen und bereits während des Studiums erste Kontakte zur Praxis zu
knüpfen.

 

Moot Court aus Vergaberecht 

(Sommersemester)

Beim Moot Court aus Vergaberecht wird ein Vergabekontrollverfahren von der Antragstellung bis zum Erkenntnis des Verwaltungsgerichts „nachgespielt“. Ein Team der LFU wird in kompetitiven Austausch mit Teams der JKU Linz, WU Wien und der Universität Klagenfurt
treten. Begleitet werden die Teams von Vergaberechtsexpert:innen renommierter Anwaltskanzleien.
Die von den Teilnehmer:innen gestaltete mündliche Verhandlung bildet im Jänner 2023 den Höhepunkt der Lehrveranstaltung. Im Anschluss kürt eine Jury das Gewinnerteam des Moot Courts und vergibt den Best Speaker Award.
Voraussetzung für die Teilnahme ist die positive Absolvierung der Diplomprüfung aus Verwaltungsrecht (Diplomstudium Rechtswissenschaften) bzw. der Gesamtprüfung Verfassungs- und Verwaltungsrecht (Bachelorstudium Wirtschaftsrecht), spezielle
vergaberechtliche Kenntnisse sind aber zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht erforderlich.

Moot Court aus Umweltrecht

(Sommersemester)

Im Rahmen des Moot Courts aus Umweltrecht wird ein erstinstanzliches Genehmigungsverfahren nachgestellt, das auf einem tatsächlich verwirklichten Infrastrukturprojekt basiert. Den TeilnehmerInnen stehen bei der Bearbeitung des Falles echte Projektunterlagen, Pläne sowie Sachverständigengutachten zur Verfügung. Am Moot Court aus Umweltrecht nehmen Universitäten aus ganz Österreich teil, wobei jedem Team eine Rolle im Verfahren zugeteilt wird (Behörde, Antragsteller, Nachbarn, Legalpartei). Das Innsbrucker Moot Court Team wird von einer renommierten Innsbrucker Rechtsanwaltskanzlei begleitet und unterstützt.
 Universitätsübergreifender Charakter. Am MCUR nehmen neben der Universität Innsbruck auch die Universitäten Salzburg, Graz und Wien, sowie die Wirtschaftsuniversität Wien teil.
 Besondere Realitätsnähe. Die Studierenden arbeiten mit echten Projektunterlagen und haben außerdem die Möglichkeit, das abgeschlossene Projekt vor Ort zu inspizieren.

 

Mergers & Acquisitions Contract Competition

(Wintersemester)

Die Mergers & Acquisitions Contract Competition ist Österreichs größter Moot Court im Bereich Mergers & Acquisitions. Ziel ist es, dass ein Share Purchase Agreement erstellt und verhandelt wird.
Dabei treten Teilnehmende in Teams auf und erlernen bzw. verbessern ihre für die Rechtsberufe wichtigen Fähigkeiten in Vertragsgestaltung, juristischem Schreiben, Argumentation, Verhandlung und Teamarbeit. Jedes Team wird von einer führenden Kanzlei betreut und bei der Vertragserstellung sowie der Verhandlung unterstützt.
Die Mergers & Acquisitions Contract Competitions ist ein österreichweiter Wettbewerb, bei dem verschiedene Teams der verschiedenen juristischen Fakultäten gegeneinander antreten.

 

Moot Court aus Kartellrecht

(Sommersemester)

Der Moot Court aus Kartellrecht wird alljährlich von der Bundeswettbewerbsbehörde, DORDA Rechtsanwälte GmbH und ELSA Austria österreichweit mit Teams der verschiedenen juristischen Fakultäten veranstaltet.
Die Teams verfassen zunächst einen Schriftsatz zu einem fiktiven kartellrechtlichen Fall und verhandeln dann vor einer mit Kartellrechtsexperten besetzten Jury.
Renommierte Wirtschaftskanzleien wie zB Wolf Theiss, Schoenherr, Cerha Hempel, SMS Law, Reidlinger Schatzmann, TaylorWessing, EY Law, Haslinger Nagele, Burgstaller-Lettner und Binder Grösswang betreuen die Teams bei der Vorbereitung der Schriftsätze sowie bei
den mündlichen Verhandlungen.

Moot Court aus

italienischem Zivilrecht

Studierende des italienischen Rechts an der Universität Innsbruck erhalten die Möglichkeit einen fiktiven Zivilrechtsfall zu verhandeln und treten dabei als Anwältin/Anwalt der klagenden Partei bzw. als Verteidiger/Verteidigerin der beklagten Partei in einer simulierten
Gerichtsverhandlung gegeneinander an. Die Verhandlung kann sowohl in deutscher als auch in italienischer Sprache geführt werden. Die Fachjury bestehend aus Vertretern/Vertreterinnen des Landesgerichts Bozen, der Rechtsanwaltskammer Bozen und des Instituts für italienisches Recht der Universität Innsbruck kürt am Ende ein Siegerteam.
Für die beste Rhetorische Leistung wird ebenfalls ein Preis vergeben.

Vorteile:

– Erlernen des schriftlichen Verfassens einer Klageschrift bzw.
Klagebeantwortung und des mündlichen Vortragens eines Plädoyers
– Betreuung durch ProfessorInnen und Südtiroler RechtsanwältInnen
– Für die als VU organsierte Lehrveranstaltung werden 6 ECTS angerechnet
– Teilnahme an einem Rhetorikseminar

Voraussetzungen: Abgelegte Prüfung aus italienischem Zivilrecht und gute Kenntnisse des italienischen Zivilprozessrechts

Moot Court aus italienischem Strafrecht

Studierende des italienischen Rechts an der Universität Innsbrucks verhandeln einen fiktiven Strafrechtsfall und treten als StaatsanwältInnen und VerteidigerInnen in einer simulierten Strafverhandlung gegeneinander an. Die Schlussplädoyers werden dabei in deutscher und
italienischer Sprache abgehalten. Eine Fachjury bestehend aus VertreterInnen des Landesgerichts Bozen, der Rechtsanwaltskammer Bozen und des Instituts für Italienisches Recht der Universität Innsbruck kürt am Ende ein Siegerteam. Für die beste
Rhetorische Leistung wird ebenfalls ein Preis vergeben.

Vorteile:

– Erlernen des schriftlichen Verfassens eines Schriftsatzes und des mündlichen
Vortragens eines Plädoyers
– Betreuung durch Professoren, RechtsanwältInnen, StaatsanwältInnen und
Strafrichtern aus Südtirol 
– Für die VU werden 6 ECTS angerechnet

Voraussetzungen: Abgelegte Prüfung aus italienischem Strafrecht und gute Kenntnisse des italienischen Strafprozessrechts